Mitte Oktober erreichte uns ein Brief von Schwester Delora, in dem sie die Ereignisse des Jahres zusammenfasst:

2016 war wieder ein ereignisreiches Jahr. Unser Schöpfer hat durch die Hände vieler hilfsbereiter Mitmenschen in Fülle für uns gesorgt. So konnte z.B. mit den Spenden der SERVIR Gruppe in Deutschland der Bau des Lehrerzimmers und der Bau des Raumes für die Klassenlehrer inklusive der damit verbundenen sanitären Anlagen abgeschlossen werden. Es war wirklich eine große Hilfe. Die restlichen Räume, sechs Klassenräume und eine großen Pausenhalle hatte zuvor die spanische Hilfsorganisation „Manos Unidas“ finanziert. Die Schülerinnen und Schüler werden in den Pausen sicher draußen spielen so lange es das Wetter zulässt, aber bei schlechtem Wetter, insbesondere in der Regenzeit wird das nicht möglich sein. In diesen Zeiten wird dieser großzügig dimensionierte Raum sehr nützlich sein. Der verantwortliche Bauunternehmer hat mit den ihm unterstellten Arbeitern und den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln einen sehr guten Job gemacht. Der Bau steht und es fehlt nur noch die Inneneinrichtung. Derweilen warten wir auf die notwendige Registrierung der Schule durch die zuständigen Behörden. Auch unsere Generaloberin in Tansania war nicht tatenlos. Sie hat alle Mittel bereitgestellt, die erforderlich waren um das Schulgelände aber auch die Krankenstation einzuzäunen und so gegen Diebstahl und unerwünschte Eindringlinge zu sichern. Auch hat sie es ermöglicht, dass das zunächst noch sehr unebene und raue Gelände eingeebnet wurde.

Vorderer Flügel der Grundschule

Wir sind sehr froh darüber, dass wir dieses Jahr mit der finanziellen Unterstützung aus Deutschland das Solar-Projekt realisieren konnten. Vorbei sind die Zeiten, in denen wir uns mit kleinen Notlichtern, die am Tage durch das Sonnenlicht aufgeladen wurden, in der Nacht orientieren mussten. Jetzt haben wir Licht in Fülle und sogar der Kühlschrank und der Gefrierschrank, die wir zur Einweihungsfeier 2014 geschenkt bekamen, arbeiten. So haben wir jetzt auch kaltes Trinkwasser. Man muss das erlebt haben, um es wirklich zu schätzen. All das verdanken wir euch und eurer Großzügigkeit. Wir haben keine Worte, um unsere Dankbarkeit auszudrücken und versprechen, für alle von euch zu beten.

Die neu installierte Solar-Anlage

Unsere Obstbäume wachsen langsam aber stetig. Zunächst pflanzten wir Mais und Bohnen. Wegen des Mangels an Regen war die Ernte jedoch sehr schlecht. Es gibt inzwischen viele Blumen, die dem vormals kargen Gelände Schönheit verleihen und unser neues zu Hause ungemein bereichern. Auch Gemüse haben wir gepflanzt. Jedoch haben wir ein kleines Problem mit dem Wasser. Wir sammeln über die Dächer das Regenwasser aber das reicht nicht. So sind wir in der Regel zweimal in der Woche auf Gemeinde-Wasser angewiesen, das auf dem holprigen unbefestigten Weg mit Tankwagen angeliefert wird.

Besuch aus Deutschland im Jahre 2016

In Pundamilia gibt es schon seit vielen Jahren einen Kindergarten, der von den Salesianern aus Makuyu geführt wird. Etwa 120 Kinder werden dort in kleinen Klassenräumen von geschultem Personal betreut. Ihr Essen bringen sie in kleinen Plastikgefäßen von zu Hause mit. Genug Gelegenheit, Neid aufkommen zu lassen, denn die Qualität und Menge der mitgebrachten Essensrationen differiert stark. Aber die Kinder lernen auf diese Weise auch schnell zu teilen, zu tauschen und abzugeben. Etwa 40 der ältesten von ihnen werden im Januar die erste Klasse der neuen Grundschule bilden.

Evangelisierung und Katechese gehören zu den wichtigsten Aufgaben der Kirche und wurden unserer Kongregation von unserem Gründungsvater, Bischof Louis LaRavoire Morrow, als unser apostolisches Charisma aufgetragen. Wir wollen den Glauben der uns anvertrauten Gläubigen vertiefen und ihr Leben durch das Wort Gottes, durch die Hl. Sakramente und Glaubensbildung verändern. Diesem Zweck dienen auch Hausbesuche, die wir jedem abstatten, der damit einverstanden ist, bzw. der es wünscht. So versuchen die Menschen näher zu Gott zu bringen.

SR. Ancy Jacob, unsere Schwester Oberin vom Provinzialat in Tansania hatte ihre kanonische Visitation in diesem Jahr extra so gelegt, dass sie mit dem geplanten Besuch aus Deutschland zusammentreffen konnte. Auch sie war überwältigt von dem Fortschritt, den das Projekt seit seinem Beginn vor vier Jahren dank der finanziellen Hilfe des Servir e.V. am Gymnasium Maria Königin genommen hat. Nicht nur das Mutterhaus, auch die Krankenstation und große Teile der Grundschule gehören dazu. Das Zusammensein mit den Vertretern aus Deutschland war dementsprechend herzlich. Ihr Dank gilt all denen, Schülern, Eltern, Lehrern und denen, die sich auch außerhalb der Schulgemeinde für das Projekt eingesetzt haben.

SR. Delora, SchwesterOberin der Missionsstation in Pundamilia