Im Januar 2022 startete der Bau eines neuen Schulgebäudes für die Grundschule in Pundamilia – Kenia. Nachdem am 18.01.2022 der Standort gesegnet wurde, rollten schon am nächsten Tag Bagger und LKWs mit Material an, um mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Zügig wurde das Fundament vorbereitet, der Boden betoniert und mit den Maurerarbeiten begonnen. Der Bauleiter plante im Vorfeld 3 Monate für den Bau ein, sodass das Schulgebäude pünktlich zu Beginn des neuen Schuljahres im April fertiggestellt sein wird. Das Schulgebäude wird benötigt, da ein Klassenraum für die neue Schulklasse, weitere Schultoiletten und Verwaltungsräume fehlen. Wir freuen uns als Servir e.V. diesen Schulbau finanziell zu unterstützen.
Im zweiten “Corona”-Jahr läuft der Schulunterricht mit Unterbrechungen weiter
Erfreulicherweise konnte im Januar 2021 wie geplant die Grundschule in Pundamilia wieder eröffnen. Nun wurde nach einer Unterbrechung Ende März am 10. Mai 2021 der Endspurt des Schuljahres eingeläutet. Eigentlich startet das Schuljahr mit dem Kalenderjahr, aber die langen pandemiebedingten Schließungen haben das akademische Jahr in Kenia nach hinten verschoben.
Klasse 4
In Pundamilia füllen 151 Schülerinnen und Schüler nunmehr die Vorschulklasse “Baby class” und das 1. bis 4. Schuljahr . Wir freuen uns, dass sich die Schulanmeldungen trotz der Situation weiter stabilisieren konnten und hoffen, dass die Schule als wichtiger Bezugsort weiter geöffnet bleiben kann.
Die “Baby Class” mit ihrer Lehrerin
Hier finden Sie den Bericht aus dem ersten “Corona-Schuljahr” 2020.
Seit 1985 setzen sich Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums Maria Königin gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern für die “Eine Welt” ein. Die Arbeitsgemeinschaft Servir wurde in jenem Jahr im Dezember auf einer Weihnachtsfeier gegründet. Vieles wurde seither geschafft, wenn auch nicht jedes Engagement ohne Hürden verlief.
Menschen im Servir
Die meisten Freundinnen und Freunde des Servir verbinden diese Zeit insbesondere mit den Menschen, die das Projekt maßgeblich geprägt haben: Allen voran das Urgestein und Gründungsmitglied Werner Liesmann, der bisher noch auf jeder Begegnungsfahrt dabei war und auch in seiner Rentenzeit nicht müde wird, die Arbeit des Servir zu unterstützen.
Werner in Aktion
Die zweite Schlüsselperson setzte an MK die Mühlen des Austauschs und der Reflektion in Gang: Der inzwischen verstorbene Bischof Anselmo Müller, Bischof der Diözese Januária in Brasilien. Einige Monate vor der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Servir hatte er im Rahmen eines Besuchs nachhaltigen Eindruck hinterlassen und aufgezeigt, wo in seiner Diozöse große Not herrschte, aber auch Handlungsspielraum für ein Engagement in Deutschland vorhanden war.
“Bispo” Anselmo Müller,
In den Folgejahren war der Bischof derjenige, der die Fäden der Projekte in Januária und Quebra Guiada in der Hand hielt und einen sehr guten Austausch mit dem Servir in Lennestadt pflegte. Nach dem Tod von Anselmo Müller vor fast zehn Jahren und später folgenden politischen Verwerfungen musste der Servir e.V. seinen Fokus von den bisherigen Herzstücken Servir und Pequeno Davi ablassen und neue Wege des Engagements finden.
Der dann entstehende Kontakt mit Kenia war ein willkommenes Geschenk. Für die neue Projekt-Generation stehen nun Schwester Ancy und ihre Mitschwestern des Ordens der Schwestern Mariens von der Unbefleckten Empfängnis, die die Grundschule in Pundamilia aufbauen und leiten.
Die Schwestern in Pundamilia mit Besuch aus Deutschland
Wir freuen uns, in Pundamilia weiter wertvolle Unterstützung leisten zu können und in den kommenden Jahren relevante Aktivitäten für den Austausch zwischen MK und der Schule in Pundamilia auszubauen.
Bildungsarbeit am Gymnasium Maria Königin
Neben den Projekten vor Ort steht als wichtige Säule die Bildungsarbeit an Maria Königin. Im Laufe von fast zwei Generationen kann sich die Bilanz durchaus sehen lassen. Nach nunmehr fünf Begegnungsfahrten nach Brasilien, weiteren Erkundungsfahrten nach Kenia, tausenden verkauften Kaffeepäckchen, geernteten Äpfeln und genähten Täschchen, diversen Lerneinheiten zu Themen der Einen Welt und unzähligen Vertretungsstunden in der Alu-Scheune, in denen noch mehr Kerzen “gedrückt” wurden, steht fest: Servir hat vielen Schüler*innen mehr als nur mittwochs frischen Kuchen gebracht.
Die Bildungsarbeit des Servir an Maria Königin hat Schülerinnen und Schülern Denkanstöße gegeben. Sie konnten durch aktive Teilnahme und praktische Erfahrungen lernen, dass sie als Individuen nicht untätig bleiben müssen, sondern jede und jeder einen Beitrag zu mehr globaler Gerechtigkeit leisten kann. Für viele war dies in ihrer Entwicklung einer Perspektive auf die Welt handlungsleitend – in der Schule, wo viele Stunden engagierte Arbeit geleistet wurden, sowie nach dem Schulabschluss, bei der Studien- und Berufswahl und im fortlaufenden ehrenamtlichen Engagement.
Ohne den Einsatz der Schülerinnen und Schüler ist der Servir nicht denkbar
In diesem Sinne: “Gratulation und ein großes Dankeschön allen, die am Projekt mitgeholfen haben” (Werner Liesmann)!
Im Zuge der Corona-Pandemie sind die Zahlen der nachgewiesenen Infektionen und Todesfälle auf dem afrikanischen Kontinent immer wieder diskutiert worden. Im Vergleich zu anderen Weltregionen sind die Zahlen niedrig – wohl aber auch die Testquoten. Sicher ist: Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hinterlassen ihre Spuren, insbesondere bei den einfachen Leuten.
Grundschule in Pundamilia geschlossen
Auch die Schule in Pundamilia ist seit dem 15. März 2020 von der landesweiten coronabedingten Schließung betroffen. Kosten und Einnahmen geraten nunmehr in ein Ungleichgewicht. Sowohl die Schulgelder einerseits, als auch die Mahlzeiten für die Schülerinnen und Schüler anderseits fallen weg. Für die Kinder keine gute Nachricht – ganz zu schweigen vom Unterrichtsausfall . Gleichzeitig sollen die Lehrerinnen und Lehrer zumindest anteilig entlohnt werden, um zukünftig eine schnelle Wiederaufnahme des Unterrichts zu ermöglichen und ein Mindestmaß an Absicherung zu bieten.
Die angeschlossene Krankenstation (dispensary) hingegen erfüllt auch jetzt einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsfürsorge der umliegenden Dörfer: Ein Zuschussgeschäft, welches einen hohen Nutzen bringt. Die aktuelle Situation gebietet Handeln.
Daher freuen wir uns als Servir e.V. gemeinsam mit den Schwestern vor Ort die nötigen Finanzen ermitteln und auch kurzfristig zur Verfügung stellen zu können. Monatlich wird die Schule nun mit knapp 2500 Euro unterstützt, bis wieder der Normalbetrieb aufgenommen werden kann.
Die Mitarbeiter der Krankenstation – in Zeiten vor der Pandemie
Wer sich für Hintergründe zur Situation in Kenia interessiert, wird bei den üblichen Quellen leider nur bedingt und oberflächlich fündig. Daher finden Sie unten eine kleine Linksammlung, die weiterhelfen kann.
Einen ausführlichen Analysevorschlag der Zahlen finden Sie hier.
Corona als Chance für Kenia Gesundheitssystem? Hier erfahren sie mehr.
Weitere interessante Beitrage aus Nairobi zu Corona und anderen Themen die Kenia und Ostafrika bewegen finden Sie hier: Afrikareporter
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