Pressespiegel

Lennestädter Gymnasiasten bei Servir: Staub und Arbeit

Schüler von Maria Königin schickten eindrucksvollen Bericht - Wichtige Hilfe

Lennestadt. "Nach Rio de Janeiro und Ouro Preto sind wir nun in Januaria, einer etwa 18.000 Einwohner großen Stadt in Minas Gerais, angelangt. Hier werden wir in 'Servir' unseren 14tägigen Arbeitseinsatz absolvieren". Das schreiben die Schüler des Lennestädter Gymnasiums Maria Königin, die sich derzeit in Brasilien aufhalten, um beim Hilfsprojekt 'Servir' Hand an zu legen (die WR berichtete).

Servir ist eine Art Kindertagesstätte, in der Straßenkinder von 15, bis 17 Jahren betreut und gefördert werden. Bei den Jüngeren wird viel gesungen, gemalt und gespielt, außerdem die ersten Kenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt.

Ab dem 14. Lebensjahr werden die Jugendlichen ihren Interessen entsprechend in Kurse eingeteilt. So gibt es unter anderem einen für Mechanik, Schneiderei, Computer und Malerei. Diese und noch andere Kurse werden vom LAZ (Lateinamerikazentrum) gesponsert. In der Servir-eigenen Bäckerei werden die unterschiedlichsten Backwaren hergestellt und später in den fünf Paderien der Stadt verkauft. Die durch die finanzielle Unterstützung von "Maria Königin" errichtete Bäckerei bringt durch den Verkauf neues Geld.

Die Schüler schreiben des weiteren: "Unser Arbeitstag beginnt um 9 Uhr und endet um 16 Uhr. Bisher haben wir uns hauptsächlich mit kleineren Kindern beschäftigt. Besonders begeistern konnten wir sie mit Spielen und deutschen Kindergartenliedern. Sie revanchierten sich mit brasilianischen Spielen. Nach der Arbeit unternehmen wir noch viel mit unseren Gastfamilien. So besuchten wir z.B. einen Markt und ein großes Stadtfest. Dadurch lernen wir auch das brasilianische Alltagsleben kennen."

Auf der Ladefläche eines Lkw - mit wichtigen Utensilien wie Lebensmitteln und Arbeitsgeräten - ging es dann auf den Weg nach Quebra Guiada: "Nach einer kurzen Fahrt auf einer geteerten Straße bogen wir dann auf eine Sandpiste ein. Jede Pore unserer Haut war nach dieser Fahrt mit Staub gefüllt. Am nächsten Morgen wurden wir um 6 Uhr geweckt. Es wurde schnell gefrühstückt, dann ging's an die Arbeit, Ein Fundament wurde aushoben, der benötigte Sand von dem 300 Meter entfernten Flussufer geholt und über einen Trampelpfad, der gerade mal zwei Fuss breit ist, an die Baustelle getragen.

Bild1 Neben der Arbeit ist auch Abwechslung angesagt. In Brasilien leisten die Schüler aus Lennestadt wichtige Arbeit.

Ein wenig Erholung bieten die kleinen Kaffeepausen um 9 und 15 Uhr. Zwischendurch gibt es um 11.30 Uhr Mittagessen in der kleinen Hütte des Bürgermeisters. Eine Stunde Pause schliesst sich an, da das Arbeiten in der Mittagshitze schwerfallen würde. Für ein wenig Grün in der staubtrockenen Gegend sorgt eine Bewässerungsanlage, die mangelhafte Aushilfe schafft. Darum haben wir uns spontan entschlossen, den Bau eines weiteren notwendigen Teiles dieser Bewässerungsanlage im Wert von 500 Mark zu finanzieren. Abends geht es früh ins Bett, da der folgende Tag wieder Staub und Arbeit bringt."

Quelle: Westfälische Rundschau - 19. Juli 2000

Westfälische Rundschau

1999 Servir e.V. Home e-Mail zurück Info