Pressespiegel

Erneuter Sammelerfolg - Schüler sortierten 2340 kg Haushalts-Aluminium

Altenhundem. (SK) Schüler des Gymnasiums Maria Königin sammeln weiterhin Aluminium für Straßenkinder in Brasilien. Im Juni des Jahres 1989 begann der Arbeitskreis Servir des Gymnasiums Maria Königin das Projekt "ALU - Aus Liebe zur Umwelt"

Kaum jemand ahnte damals, dass dieses aufwendige Projekt sich so lange halten würde. Inzwischen ist es zu einer festen Einrichtung geworden, die über den Schulkreis hinaus von vielen Lennestädter Bürgern genutzt wird. Vor Kurzem brachte ein Container der Firma Egon Behle die zwölfte Lieferung nach Meschede, wo das Material von der Firma Honsel wiederverwertet wird. 2.340 Kilo waren es dieses Mal. Insgesamt wurden bis jetzt 23.420 Kilogramm abgeliefert.

Tausende von Stunden mühseliger Sortierarbeit stecken dahinter. Arbeit, die vor allem von den Schülern des Servir-Vereins in freiwilligen nachmittäglichen Einsätzen geleistet wird, aber auch von Klassen in Vertretungsstunden.

Es ist einfach unglaublich, so die Schule in einer Mitteilung, was die Schüler alles aus den gesondert gekennzeichneten Wertstoff-Tonnen in Altenhundem und Kirchhundem herausholen: Schuhe, Kleidung, gefüllte Einwegwindeln, faulende Lebensmittel aller Art, zerfließende Bananenschalen, Knochen, Batterien. Man kann sich leicht vorstellen, welcher Geruch in die Nasen der Schüler dringt, wem ein großer 240 Liter Sack frisch auf den Sortiertischen ausgeleert wird.

Bild 1 Viele Stunden freiwilliger Arbeit stecken hinter "ALU - Aus Liebe zur Umwelt". Jede Menge Säcke werden von den Schülern ausgeleert und sortiert, zugunsten des Projekts Servir.

Mehr als 71.000 Mark hat die Aktion ALU bis jetzt für die Kindertagesstätte Servir und andere Projekte in Januária, Brasilien, gebracht. 71.000 Mark sind eine große Hilfe in einer Gegend, in der das Durchschnittseinkommen einer Familie bei allenfalls 100 Mark im Monat liegt. Was alles mit diesem Geld geschaffen wurde, davon konnten sich einige Schüler im Sommer vor Ort informieren (der SAUERLAND KURIER berichtete).

Nicht nur der finanzielle Aspekt und die damit verbundene Hilfe ist wichtig. Aluminium ist zwar im Gegensatz zu Gold, Silber oder Platin kein wertvolles Erz, aber die Erschließung des Aluminiums aus dem Ausgangsmaterial Bauxit ist ein komplizierter Prozess aus mehreren Schritten, von denen einige sehr giftig für uns und unsere Umwelt sind. Die Herstellung von Aluminium ist zudem sehr energieaufwendig. 14,5 Megawatt-Stunden elektrische Energie braucht man, um eine Tonne Aluminium aus dem Rohstoff Bauxit zu gewinnen. Beim Recycling von Aluminium ist nur etwa 1/10 der Energie notwendig. Aluminium ist deshalb ein besonderer Wertstoff, den man nicht achtlos in den Müll werfen sollte.

Aluminium ist aus unserer technischen Welt nicht mehr wegzudenken. Die einzig sinnvolle Reaktion ist konsequentes Recycling. Es lohnt sich also weiter zu sammeln und weiter zu sortieren. Um den Schülern das Sortieren zu erleichtern, wiederholen wir hier noch einmal, welche Artikel sie bedenkenlos sammeln können: Deckel von Joghurt-Bechern, Haushaltsfolien aus Alu, Essgeschirr von Tiefkühl-Fertiggerichten, einige Getränke- und Fischdosen, Teelichtbehälter. Bei letzteren sollte man unbedingt dafür Sorge tragen, dass der Dochthalter aus Eisen und der restliche Wachs entfernt sein sollten. Insbesondere bei Getränkedosen und Dosen von Eingemachten hilft zur klaren Unterscheidung von Weißblech der Magnettest. Sie sind nur dann aus Aluminium, wenn sie nicht von einem Magneten angezogen werden, bzw. das chemische Zeichen für Aluminium (Al) tragen. Die erforderlichen Magnete befinden sich z.B. häufig an Schranktüren.

Auf keinem Fall in die Sammeltüte gehören alle Tütenbehältnisse. Sie sehen häufig wie Aluminium aus, sind aber aus Kunststoff. Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel Getränketüten, Kaffee- oder Haferflockentüten, Cappucino-Tüten und andere. Auch Tablettenfilme, aus denen man die Tabletten herausdrückt, sind nur einseitig mit einer dünnen Aluminiumfolie beschichtet und daher nicht geeignet. Es versteht sich von selbst, dass die Teile sauber sein müssen. Dabei sollte man sie jedoch nicht mit eigens für diesen Zweck erwärmtem Wasser reinigen. Sinnvoll ist nur die Reinigung am Ende eines Geschirrspülvorgangs oder in der Spülmaschine zusammen mit dem Geschirr.

Die Sammelstellen in Altenhundem sind folgende Geschäfte: Norbert Cordes, Globus und Lidl; in der Gemeinde Kirchhundem der Combi Markt. In allen Sammelstellen gibt es bei Bedarf auch einen ausführlichen Handzettel zum Thema "Sammeln von Aluminium". Sollte jemand Fragen haben, kann er im Internet nachschauen - www.servir.de - oder sich direkt an das Sekretariat des Gymnasiums Maria Königin, Tel. 02723/68780, wenden.

Quelle: Sauerlandkurier - 3. Januar 2001

Sauerlandkurier

1999 Servir e.V. Home e-Mail zurück Info