Minderjährige Soldaten

Ein neuer amnesty-Bericht zeigt Kinder als in zunehmenden Maße Leidtragende in bewaffneten Konflikten und Kriegen. Im Laufe dieses Jahrhunderts kamen immer mehr Zivilpersonen in bewaffneten Auseinandersetzungen zu Tode. Inzwischen ist jedes dritte zivile Opfer minderjährig. Oft erleben Kinder die Ermordung ihrer Eltern und Geschwister oder werden mißhandelt.

Bild 1 Minderjährige Soldaten in Birma.

Kinder müssen aber auch aktiv an Kriegen teilnehmen: Kindersoldaten werden wie erwachsene Soldaten eingesetzt. Wenn sie dabei nicht ums Leben kommen, bleiben psychische Schäden. Schätzungen zufolge sind zur Zeit 300.000 Kinder als aktive Soldaten in bewaffneten Konflikten eingesetzt. In 34 Ländern gibt es Kämpfer unter 18, in 24 sogar unter 15 Jahren. In insgesamt 50 Staaten können Minderjährige Soldaten werden - darunter übrigens auch als Freiwillige in Deutschland.

In Genf soll ein neues Protokoll zur Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen erarbeitet werden, in dem das Alter, in dem Kinder zum Militärdienst eingezogen werden können, von 15 auf 18 Jahren erhöht werden soll. Der ai-Bericht geht auch darauf ein, daß immer mehr Kleinwaffen exportiert werden, die aufgrund ihres geringen Gewichts auch für Kinder geeignet sind.


Quelle: ai-Journal - Das Magazin für die Menschenrechte von amnesty international - Februar 1999

amnesty international

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