Projekte

Informationen zu den verschiedenen Projekten

 Servir (Brasilien)
 Pequeno Davi (Brasilien)
 Quebra Guiada (Brasilien)
 Pundamilia (Kenia)
 Weitere Projekte (Brasilien)


Servir (Brasilien)

Servir ist das zentrale Projekt des Vereins, dem er auch seinen Namen verdankt. Servir ist eine Kindertagesstätte in Januaria, einer kleinen Stadt im Inland Brasiliens. Sie wurde auf Initiative der "Missionare von der Heiligen Familie" gebaut, die aufgrund ihrer Tätigkeit im Ort und in der gesamten Diözese engen Kontakt mit der Armut und dem Elend der Bevölkerung haben. Auf dem ca. 5 ha großen Gelände steht ein größerer Gebäudekomplex, der tagsüber ca. 350 Straßenkinder beherbergt. Dort erhalten die bedürftigen Kinder nicht nur kostenlos bis zu drei Mahlzeiten am Tag; ihre Betreuer achten vielmehr auch darauf, daß die älteren unter ihnen zu einer staatlichen Schule gehen. Den Rest des Tages machen sie im Servir unter Aufsicht Hausaufgaben, bzw. lernen auf dem landwirtschaftlichen Gelände des Projekts, in der kleinen Lehrwerkstatt oder auch in der neu eingerichteten Schneiderei und Bäckerei praktische Fertigkeiten, die sie im späteren Leben bestens gebrauchen können. Der Verkauf von Backwaren, selbst geerntetem Gemüse und von Artikeln, die in den Werkstätten von Servir entstehen, trägt zum Unterhalt des Projekts bei.

Bild 1 Die Kindertagesstätte Servir

Mehr zum Thema: Servir- damit Kinder leben können (Sendbote)


Pequeno Davi (Brasilien)

Der " Pequeno Davi", der "kleine David", ist eine Säuglingsstation der besonderen Art. In dem eher unscheinbaren Gebäude im Zentrum Januarias werden ausschließlich Kinder bis zu drei Jahren aufgenommen, die wegen völliger Unterernährung akut an Leib und Leben gefährdet sind. Sie werden von Ordensschwestern in ganztägigem Einsatz aus ihrem lebensbedrohlichen Zustand heraus "aufgepäppelt" und nach Wochen, so der Einsatz nicht zu spät kam, an ihre Eltern zurückgegeben.

Ohne begleitende Maßnahmen im Elternhaus machte diese Hilfe jedoch wenig Sinn. So erfahren die Eltern parallel zur Behandlung ihrer Kinder viel über richtige Ernährung, Säuglingspflege und Hygiene. Wo es durch das übergroße Elend notwendig ist, helfen die Schwestern auch nach der Entlassung des Kindes weiterhin mit Nahrungsmitteln aus.

Bild 2 Die Säuglingsstation Pequeno Davi

Mehr zum Thema: Servir- damit Kinder leben können (Sendbote)


Quebra Guiada (Brasilien)

"Quebra Guiada" ist ein kleines Fischerdorf am Rio Sao Francisco. Hier ca. 50km von Januaria entfernt, gibt es keinen Kontrast mehr zwischen arm und reich. Hier gibt es nur noch Armut, unvorstellbares Elend. Das einzige Einkommen der ständig vergeblich auf Regen wartenden Bauern besteht in den Renten der Alten. Da jeder Brasilianer mit dem vollendeten 65. Lebensjahr eine staatliche Monatsrente von 150,00 DM erhält, können sich die 350 Bewohner von Quebra Guiada die 8 Renten der Dorfältesten teilen. 8x150,00DM , das sind 3,43 DM pro Kopf und Monat. Die Bauern haben keine Chance, der Armut zu entfliehen. Dabei ist das Land fruchtbar, nur das Wasser fehlt, bzw. rauscht in großen Mengen ungenutzt an ihnen vorbei. Deshalb wurde auf Initiative des AK Servir 1996 eine mobile Bewässerungsanlage angeschafft und in den folgenden Jahren ausgebaut. Inzwischen fahren die Bauern regelmäßig kleine Ernten ein, deren Erlös ihnen ein bescheidenes Einkommen sichert.

Bild 3 Quebra Guiada

Mehr zum Thema: Quebra Guiada - oder die Bildung des Herzens (Sendbote)


Pundamilia (Kenia)

Seit Anfang 2013 haben wir ein neues Projekt in Kenia in Angriff genommen. In Pundamilia entsteht mit unserer Unterstützung eine Missionsstation für die "Schwestern Mariens von der Unbefleckten Empfängnis". Das Mutterhaus und eine Krankenstation sind mittlerweile weitgehend fertiggestellt. In Teilschritten folgt nun bis 2018 die Grundschule mit den Klassen 1 bis 8. Pater Stephen, der Chef des Don Bosco Schulzentrums im benachbarten Makuyu und Koordinator des Bauvorhabens, ist optimistisch, dass mit unserer finanziellen Hilfe sowie dem Einsatz von ehemaligen und jetzigen Schülern der Berufsschule des Zentrums das Projekt gestemmt werden kann.

Bild 4 Pundamilia

Mehr zum Thema: Servir-Info 2013


Weitere Projekte (Brasilien)

Neben den drei o.g. Projekten, die der Servir e.V. von Beginn an kontinuierlich unterstützt, haben wir in den 25 Jahren unserer Zusammenarbeit mit Bischof Anselmo Müller immer wieder mit z.T. nicht unerheblichen finanziellen Mitteln beim Bau neuer caritativer Einrichtungen geholfen. Die Aufführung der Projekte ist weitgehend chronologisch. Der Hinweis am Ende jedes Projekts ist ein Hinweis auf das entsprechende "Servir Info", in dem z.T. weitergehende Ausführungen zum Projekt stehen.

Die Kinderkrippe "Conico Marino":
1992 baut Bischof Anselmo Müller eine Kinderkrippe in Conico Marino, einer schnell wachsenden Favela am Rande von Januária. Über 100 Kinder im Alter zwischen 2 und 6 Jahren werden dort tagsüber betreut und verpflegt. (Servir-Info 1993)

Die Kinderkrippe "Santa Rita" in Januaria:
Die Kinderkrippe "Santa Rita" entsteht 1996 im gleichnamigen Stadtteil Januárias. In den drei Aufenthaltsräumen, denen eine Küche und ein Speisesaal angeschlossen ist, werden etwa 100 Kinder im Alter zwischen 2 und 6 Jahren betreut. (Servir-Info 1997)

Die Kinderkrippe "Divina Providencia" in Januaria:
Diese Kinderkrippe hat neben sechs Aufenthaltsräumen eine Küche, einen Speisesaal, ein Sekretariat, einen Wasch – und Bügelraum sowie einen Behandlungsraum für die ärztliche Betreuung. Ca. 150 Kinder werden hier betreut. Hier halfen wir einen Behandlungsraum komplett einzurichten. Damit soll die ärztliche und zahnärztliche Grundversorgung nicht nur der Kinder sondern auch der gesamten Bevölkerung des Armenviertels sichergestellt werden.

Die Kinderkrippe "Nossa Sinhora Aparecida" in São Francisco:
Diese Kinderkrippe, ca. 50 km von Januaria entfernt, beherbergt in 3 Räumen 50 Kinder. Hier halfen wir der verantwortlichen Schwester zusätzlich ein kleines Heim einzurichten, das dem "Pequeno Davi" in Januaria vergleichbar ist. Dort rettet sie zusammen mit ein paar Helfern stark unterernährte Kleinkinder vor dem sicheren Hungertod. Die Kinder werden, wenn sie wieder bei Kräften sind, an ihre Eltern zurückgegeben. Als begleitende Maßnahme erhalten die betroffenen Eltern einen Grundkurs über richtige Ernährung und Hygiene.

Manjumirim - eine kleine Berufsschule:
2003 errichtet der Bischof mit unserer finanziellen Unterstützung eine neue Schule am Rande Januárias. Natürlich könnte man meinen, dass ist Sache der Präfektur, aber, da diese sich um die Armenviertel nicht kümmert, bleibt ihm nichts anderes übrig, als selbst die Initiative zu ergreifen. Bildung und handwerkliche Fähigkeiten sind, wenn überhaupt, die einzige Chance für die heranwachsenden Kinder, aus dem Teufelskreis der Armut zu gelangen. Das Gebäude auf dem etwa 3000 qm großen Gelände stand schon da und ist für die Zwecke umgebaut worden. Insgesamt hat es vier große Räume für den Unterricht. 10 gebrauchte Computer hat der Bischof von einem brasilianischen Unternehmen zur Ausrüstung des Informatik-Raums bereits geschenkt bekommen. (Servir-Info 2003)

Fazenda Picos, ein Dorf im Entstehen:
2002 haben etwa 250 mittellose Familien mit Hilfe des "Movimento sem Terra" , der Bewegung der Landlosen, und mit Hilfe Bischof Anselmo Müllers sich auf der Fazenda Picos niedergelassen. Diese Fazenda ist ein größeres Gelände am Ufer des Rio Pandeiros, etwa 95 km von Januária entfernt. Jede der Familien bekam 45 Hektar Land, das sie bewirtschaften dürfen und auf dem sie ein kleines Haus bauen können. Langsam werden die anfänglichen Zelthütten durch einfache Ziegel- oder Lehmhäuser ersetzt. Der Bischof hilft mit unserer finanziellen Unterstützung vor allem bei der Errichtung einer Wasserversorgung. Inzwischen sind über 2 km Rohre verlegt, so dass jede Familie einen Wasseranschluss am Haus hat. Auch die Häuser auf dem höher gelegenen Teil der Fazenda, die nicht unmittelbar am Fluss liegen, werden inzwischen über zwei 10000 Liter Tanks mit Wasser versorgt. (Servir-Info 2003)

Manga - Ein Pequeno Davi der Pastoral da Criança:
Ein weiterer Ort des Elends ist Manga, etwa 110 km von Januária entfernt. Dort leben vornehmlich Menschen, die zuvor auf Inseln im nahe gelegenen Rio São Francisco ein kärgliches Dasein fristeten. Die Trockenheit auf der Insel war jedoch zu groß, so dass sie sich in Manga ansiedelten. Doch auch in Manga ist die Situation kaum anders als auf den Inseln. Die Kindersterblichkeit ist durch Mangel an sauberem Wasser und Fehlernährung so groß, dass die Pastoral da Criança nach Rücksprache mit dem Bischof entschieden hat, eine weitere Säuglings-Rettungsstation vergleichbar dem "Pequeno Davi" in Januária einzurichten. Die Säuglings-Rettungs-Station ist inzwischen mit unserer finanziellen Unterstützung fertig. Sie besteht aus drei Behandlungsräumen, einem Speisesaal, einer Küche und einem Raum zur Herstellung traditioneller Medizin aus Pflanzen. Dieser "Kleine David", eine Säuglings-Rettungsstation für extrem unterernährte Kleinkinder, ist in guten Händen. Die Verantwortliche für dieses Projekt ist Schwester Angelina Boff, eine Nichte des bekannten Theologen Leonardo Boff, der in Rio verschiedene Projekte für die Armen unterhält und der ihr, wo immer er kann, mit Rat und Tat beiseite steht. (Servir-Info 2003 und Servir-Info 2004)

Betreuungszentrum in Juveniliea:
Die Situation in der Diözese Januária ist unverändert schwierig; der Zufluss von Landlosen aus den noch ärmeren angrenzenden Gebieten von Bahia ist weiterhin ungebremst. In Juveniliea, etwa 200 km von Januária entfernt, ist in kürzester Zeit ein neues Stadtviertel entstanden. Dieses Viertel mit dem bezeichnenden Namen "Stadt der Spatzen" wächst ständig. Mehr als 300 Familien wohnen inzwischen dort. Sie leben überwiegend vom Fischfang, den der nahe gelegene Rio Garinhana ermöglicht. Für die mittellosen Familien unter ihnen baut der Bischof gerade in Zusammenarbeit mit der Pastoral da Crinaça und unserer finanziellen Hilfe ein neues Betreuungszentrum, im Wesentlichen ein Haus mit einem größeren Saal, einer Küche und Ausbildungsräumen. Wie wichtig diese Einrichtungen für die Gesundheit und Erziehung der Kinder sind, deren Eltern sich im Kampf um das Überleben kaum um ihre Kinder kümmern können, haben wir immer wieder bei unseren Aufenthalten in Brasilien erleben können. (Servir-Info 2006)

Betreuungszentrum in Santo Agostinho:
Diese Stadt sucht man vergeblich auf der Karte. Sie ist aus einer kleinen Siedlung etwa 180 km nördlich von Januária in den letzten Jahren explosionsartig entstanden. Inzwischen hat sie fast 20000 Einwohner. Der Zufluss von Landlosen aus den angrenzenden Gebieten von Bahia reißt nicht ab. Hier hat der Bischof in diesem Jahr mit unserer Mithilfe für die Pastoral da Criança ein neues Betreuungszentrum gebaut. Es besteht aus einem Hauptgebäude mit einem großen Vielzweck-Saal und einer Küche. Daneben steht der eigentliche Betreuungskomplex, in dem die Kinder betreut werden. (Servir-Info 2008)


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